Die Tamoil und die Walliser Behörden haben sich auf eine Garantie von 5,5 Millionen Franken für die Sanierung und Überwachung des Raffinerie-Geländes in Collombey-Muraz geeinigt. Für die Tamoil ebnet das den Weg für einen Verkauf.
Die Tamoil SA hat eine Garantie über 5,5 Millionen Franken hinterlegt, welche der Deckung der Kosten für die Sanierungs- und Überwachungsmassnahmen in fünf Bereichen des Raffineriegeländes dienen soll, teilte der Kanton Wallis am Donnerstag mit.
Dieser Betrag sei angemessen und liege um einiges tiefer, als man für eine Raffinerie dieses Alters erwarten dürfe. «Wir sind sehr zufrieden mit diesem Abkommen», sagte Stéphane Trachsler, Mediensprecher der Tamoil, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Die Unterzeichnung mache den Weg für einen Verkauf des Geländes frei. «Mehrere mögliche Käufer meldeten ihr Interesse an», sagte Trachsler. «Wir prüfen die Dossiers.»
Der Tamoil-Mediensprecher machte keine Angaben zu einem allfälligen Verkauf an den Immobilien-Unternehmer und Präsident des FC Sion, Christian Constantin. Der Walliser hatte im September bekanntgeben, die Raffinerie kaufen zu wollen.
Waadt fordert auch Garantie
Mit der finanziellen Garantie wird zudem ein Rekurs der Tamoil vor Bundesgericht hinfällig. Die Tamoil hatte die Verfügung des Kantons Wallis zunächst juristisch angefochten, weil von viel höheren Beträgen die Rede gewesen sei, sagte Trachsler.
Nach der Einigung mit dem Kanton Wallis erhofft sich Tamoil, auch eine Lösung mit der Waadt für die Umweltbelastungen beim Güterbahnhof bei Aigle zu finden. Die Waadt verlangt eine Garantie von knapp 200’000 Franken, um die Sanierung zu gewährleisten.
Betrieb 2015 eingestellt
Seit einer Gesetzesänderung auf Bundesebene vom November 2013 können kantonale Behörden finanzielle Garantien verlangen, um die Kosten für die Untersuchung und die Überwachung von verschmutzten Parzellen zu decken. Davon machten das Wallis und die Waadt Gebrauch.
Tamoil hatte im März 2015 den Betrieb der Raffinerie in Collombey-Muraz eingestellt. Vom Aus waren 233 Angestellte im Walliser Chablais und über 20 Angestellte am Tamoil-Sitz in Genf betroffen.