Tankstellen in der Schweiz haben im vergangenen Jahr weniger Benzin und Diesel verkauft. Der Treibstoffabsatz pro Tankstelle sank von 1,40 auf 1,35 Millionen Liter. Zugleich gab es weniger Tankstellen.
Am 1. Januar 2017 wurden noch 3424 öffentlich zugängliche Markentankstellen gezählt, das sind 37 weniger als ein Jahr zuvor, wie die Erdöl-Vereinigung am Dienstag mitteilte. Der gesamte Absatz pro Tankstelle sei seit Jahren rückläufig.
Mit einer Abnahme des Strassenverkehrs lässt sich der Rückgang indes nicht erklären – im Gegenteil. 2016 fuhren nicht nur mehr Motorfahrzeuge auf den Schweizer Strassen, sie legten auch mehr Kilometer zurück. Auch Autos, Roller oder Busse mit alternativen Antrieben können kaum für die Einbussen verantwortlich sein, machen sie doch einen vernachlässigbaren Anteil der gesamten Fahrzeugflotte aus.
Daher sei der Absatzrückgang mit grosser Wahrscheinlichkeit auf die gesteigerte Motoreneffizienz zurückzuführen, sagt Roland Bilang, Geschäftsführer der Erdöl-Vereinigung, laut Mitteilung.
Grössere Shops bringen mehr Absatz
Im Kampf um Marktanteile setzen die Markengesellschaften währenddessen auf Shops an ihren Tankstellen. Mit 1335 Tankstellen verbinden fast 40 Prozent der Stellen den Treibstoffverkauf mit einem Einkaufshop. Gemeinsam tragen sie 72 Prozent zum gesamten Treibstoffabsatz bei. Während kleine Shops verschwinden, werden mehr grössere Läden gebaut – denn dort wird deutlich mehr getankt.
Ebenfalls ein sicheres Geschäft für die Tankstellenbetreiber sind die Autobahnstationen. Mehr als an anderen Tankstellen wird auch an bedienten Stationen getankt – doch gibt es nur noch wenige davon. Ihre Zahl halbierte sich 2016 auf 65.
Über das grösste Tankstellennetz verfügen weiterhin die Avia-Unternehmen mit 597 Stationen, gefolgt von der Fenaco-Tochter Agrola, BP, Ruedi Rüssel und Migrol.