Tannheim im Winter: Sündhaft leckere Kuchen, meistens mit Schneehaube

Im Winter liegt in Tannheim meist Schnee. Und wenn nicht, sollte man unbedingt die Wanderschuhe dabei haben.

Mit oder ohne Schnee: Wir kommen wieder.

(Bild: Martin Stohler)

Im Winter liegt in Tannheim meist Schnee. Und wenn nicht, sollte man unbedingt die Wanderschuhe dabei haben.

Zwischen Weihnacht und Neujahr ging es Tannheim im Tirol wie vielen anderen Wintersport-Orten: Wenn überhaupt, dann fiel der Schnee aus Schneekanonen. Wer auf den Ski über die Hänge rutschen wollte, musste mit der Gondelbahn aus dem sonnigen Talgrund weiter hinauf in die Höhe.

Trübsalblasen war trotzdem nicht angesagt. Jedenfalls nicht bei uns – wir hatten die Skischuhe erst gar nicht mitgenommen.

Dafür kamen die Wanderschuhe zum Einsatz. Im Tannheimer Hochtal kann man nämlich auch bestens wandern. Für Gipfelstürmer fehlt es nicht an Herausforderungen; wer es lieber geruhsam hat, kann im breiten Talboden oder den Talrändern entlang wandern, ohne grosse Höhenunterschiede überwinden zu müssen.

Ein zauberhafter See

Unser liebstes Wanderziel, das wir gleich mehrmals ansteuerten, war der Vilsalpsee. Von Tannheim aus kann man ihn zu Fuss bequem in etwa einer Stunde erreichen. Der Weg führt entlang an Weiden und durch einen Wald; am Westufer des Sees kann man weiterwandern oder im Gasthof Vilsalpsee einkehren.

Der Vilsalpsee ist Teil eines 16 Quadratkilometer grossen Natur- und Vogelschutzgebietes. Seine Flora umfasst rund 700 zum Teil recht seltene Pflanzen. Auch an andern Orten leider ausgestorbene Tiere wie Erdkröten und Alpensalamander sind hier zu Hause.

Mehr Tipps für die letzten Wintertage: 
» Kuhromantik in Turbach
» Saunas verschwitzen in Scuol
» Rechts raus aus der Autobahn ins verschneite Airolo
» Entrückte Ruhe in Sapün

Bei unserem Besuch geben sich Flora und Fauna allerdings winterlich zugeknöpft und den See bedeckt eine dünne Eisschicht. Wirft man ein Eisstück oder einen grösseren Stein darauf, breiten sich eigenartige Klangwellen aus – ein Spiel, das nicht nur bei kleinen Kindern beliebt ist.

Gut von Tannheim aus zu erreichen ist auch der Haldensee, sei es zu Fuss oder mit dem Bus. Er ist um diese Jahreszeit ebenfalls zugefroren. Sein Eis ist so dick, dass es zum Schlittschuhfahren einlädt. Es wird – anders als dasjenige des Vilsalpsees – von einer Eiskommission überwacht, die darauf achtet, dass es trägt.

Gluschtige Kuchen

Nach einer Wanderung kehrt man auch immer gerne ein. In der Dorfbäckerei locken denn auch gluschtige Kuchen und andere Köstlichkeiten die wackeren Wandersleut. Ein bisschen sündigen darf man schon, sollte aber darauf achten, sich den Appetit fürs Nachtessen nicht zu verderben, denn dieses fällt in den Tannheimer Restaurants eher üppig aus. Besonders angetan hat es uns das urchige Restaurant Dorfstube. Hungrig geht dort niemand vom Tisch, und wer ein Essen ab und zu gerne mit einem Schnaps beendet, sollte unbedingt den Marillenbrand probieren.

Wie ich in Erfahrung bringen konnte, haben wir bei unserem Besuch in Tannheim den Schnee knapp verpasst. Zurzeit ist es weiss im Tannheimer Tal und auf den Loipen sind jetzt auch die Langläufer unterwegs. Das dürfte bis Ostern so bleiben, dann steht auch schon der Frühling vor der Tür. 

Mit oder ohne Schnee: Für unsere kleine Ferienreisegruppe steht fest, dass wir dieses Jahr nochmals nach Tannheim reisen werden.

  • Anreisen: Die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr will geplant sein. Mit der Bahn geht es zunächst nach Sonthofen, und von dort mit dem Bus nach Oberjoch, wo man in den Bus ins Tannheimer Tal umsteigt. Oder man fährt mit der Bahn nach Pforten, und nimmt dort den Bus ins Tannheimer Tal (fährt nur im Sommer). Einige Hotels bieten auch einen Taxidienst vom und zum Bahnhof an.
  • Abliegen: Im Tannheimer Tal gibt es zahlreiche Hotels und Pensionen. Uns war es sehr wohl in der Pension Enzian in Tannheim.
  • Anbeissen: In Tannheim gibt es mehrere Restaurants. In der Regel empfiehlt es sich, abends einen Tisch zu reservieren.

Nächster Artikel