Nun wissen die Berner Stadtbehörden, wo die für Ende Mai geplante Tanzdemonstration durchführen soll. Die Sicherheitsbedenken wegen der Baustellen in der Innenstadt bleiben jedoch bestehen.
Am späten Freitagabend gab das anonyme Kollektiv des «Tanz-dich-frei»-Umzugs auf Facebook bekannt, wo die Kundgebung am 25. Mai durchführen soll. Dies, nachdem die Berner Stadtbehörden wochenlang vergeblich versucht hatten, die Route in Erfahrung zu bringen und mit den Organisatoren in Kontakt zu treten.
Gemäss dem Facebook-Eintrag wird die Tanzdemonstration, zu der über 10’000 Teilnehmer erwartet werden, nicht unmittelbar durch die mit grossen Baustellen belegten Hauptgassen der Innenstadt führen.
Wegen dieser Baustellen und der dadurch beengten Verhältnisse in Berns Altstadt hegen die Stadtbehörden grosse Sicherheitsbedenken. Die Stadtregierung beschloss am Mittwoch ein Sicherheitsdispositiv und riet von der Teilnahme an der Demonstration ab.
Naus: «Positives Zeichen»
In einer ersten Reaktion wertete der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur sda das Bekanntgeben der Route und die teilweise Vermeidung von Innenstadt-Gassen als «positives Zeichen».
Die Grundproblematik bleibe jedoch bestehen, sagte Nause. Weil für die Behörden nach wie vor kein Veranstalter greifbar sei, sei die Verlässlichkeit der nun publizierten Route nicht gegeben.
Zudem komme die Demonstration im Raum Bundesplatz nach wie vor nahe an den heiklen Baustellenperimeter heran, womit das Problem der Fluchtwege bestehen bleibe.
Ein Bewilligungsgesuch für die Demonstration ist laut Nause bei den Stadtbehörden nach wie vor nicht eingegangen. Die Stadtregierung beschloss am Mittwoch, den Umzug nicht zu unterbinden, weil dies zu einer Eskalation führen könnte.
Bereits im letzten Jahr fand eine «Tanz-dich-frei»-Kundgebung mit über 10’000 Teilnehmern in der Berner Innenstadt statt. Die Demonstration – eine Mischung aus Strassenparty und Protestzug für mehr Freiräume – verlief ohne grössere Zwischenfälle.