Die deutsche Fotokünstlerin Herlinde Koelbl zeigt im Museum für Gestaltung in Zürich ihr Projekt «Targets»: Die Bilder dokumentieren, wie und mit welchen Feindbildern Soldaten das Zielen und Töten systematisch einüben.
Herlinde Koelbl, 1939 in Lindau am Bodensee geboren, hat sich seit 1980 mit Ausstellungen wie «Das deutsche Wohnzimmer», «Männer» oder «Spuren der Macht» international einen Namen gemacht. Ihr Ziel ist es, mit ihren Bildern Geschichten über Menschen zu erzählen.
In der Ausstellung «Targets» richtet sie ihren Fokus auf Soldaten und deren Ausbildung. Während sechs Jahren hat sie Militärschiessziele in über 30 Ländern aufgenommen. Zu sehen sind mehr als 200 zum Teil sehr grossformatige Farbaufnahmen. Deutlich wird, dass Soldaten weltweit darauf konditioniert werden, im Ernstfall auf den Feind zu zielen, um ihn zu töten.
Neben Fotografien von Zielscheiben zeigt die Ausstellung Soldaten-Porträts. Zu hören sind schliesslich Interviews mit Soldaten. Sie beantworten Fragen wie «Wie ist es, wenn man erstmals tötet?», «Darf ein Soldat Angst haben?» oder «Was ist ein Mensch gewillt zu tun, wenn er dafür bezahlt wird?».
Die Ausstellung «Targets» im Schaudepot des Museums für Gestaltung in Zürich dauert vom 22. April bis 18. September.