Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) arbeitet an einem neuen, flexibleren Tarifsystem. Stark befahrene Strecken könnten damit noch teurer werden. Dagegen könnten Abschnitte mit schwächerer Nachfrage auch einmal von einer Preiserhöhung ausgenommen bleiben.
Der Strategische Ausschuss Direkter Verkehr (StAD) habe die Ausarbeitung eines solchen Systems an die Hand genommen, hiess es vom VöV am Montag zu Informationen der «NZZ am Sonntag». Ob das System zur Anwendung komme, entscheide sich erst, wenn über Tarifanpassungen entschieden werde.
Derzeit stützen sich Billettpreise hauptsächlich auf die gefahrene Distanz, wobei es schon heute Ausnahmen für vielbefahrene Strecken gibt, die entsprechend teurer sind. Das neue System soll den Ticketpreis aufgrund der Angebotsqualität ermitteln, also etwa anhand der Kosten einer Strecke oder auch der Attraktivität.
Auch im neuen System müsste sich die Branche über jeweilige Tarife einigen, wie der VöV auf Anfrage schreibt. Ein einzelnes Transportunternehmen könnte also die Ticketpreise nicht stärker erhöhen als die anderen.
Auf den Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres wird das Reisen mit dem öffentlichen Verkehr nicht teurer. Zugreisende müssen aber ab 2017 tiefer in die Tasche greifen, da sie über ihre Billette mehr für die Bahninfrastruktur bezahlen müssen. Wie stark die Preise deswegen ab Dezember 2016 aufschlagen, ist offen.