Tausende Abtreibungsgegner gehen auf die Strasse

Tausende Abtreibungsgegner haben in Spanien erneut für eine drastische Verschärfung der Gesetze zum Schwangerschaftsabbruch protestiert. Sie nahmen Ministerpräsident Mariano Rajoy in die Pflicht.

Abtreibungsgegner demonstrieren in Madrid. (Bild: sda)

Tausende Abtreibungsgegner haben in Spanien erneut für eine drastische Verschärfung der Gesetze zum Schwangerschaftsabbruch protestiert. Sie nahmen Ministerpräsident Mariano Rajoy in die Pflicht.

Die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy müsse ihr Wahlversprechen einhalten und die Abtreibung abschaffen, forderten tausende Abtreibungsgegner am Samstag in Madrid. Mit etwa 120’000 Abtreibungen pro Jahr liegt Spanien nach amtlichen Angaben über dem europäischen Durchschnitt.

Unter den Teilnehmern der Kundgebung waren auch viele Mitglieder von Rajoys konservativer Volkspartei (PP), darunter auch Esperanza Aguirre, die im Mai für das Amt des Hauptstadt-Bürgermeisters kandidiert. «Abtreibung ist kein Recht, sondern Mord», sagte sie.

Mini-Reform geplant

Ähnlich wie in den meisten Ländern Europas sind Abtreibungen in Spanien bis zur 14. Schwangerschaftswoche zugelassen. Die PP hatte in ihrem Wahlprogramm angekündigt, diese 2010 von den Sozialisten eingeführte Regelung aufzuheben und Abtreibungen grundsätzlich für illegal zu erklären.

Nach dem Rückzieher war Justizminister Alberto Ruiz-Gallardón im September zurückgetreten. Im November waren erstmals Zehntausende aus Protest auf die Strassen gegangen.

Nach ihrem Verzicht will die Regierung im Parlament nun eine Mini-Reform verabschieden lassen. Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren sollen nach dem im Februar vorgelegten Entwurf für einen Schwangerschaftsabbruch künftig die Erlaubnis der Eltern benötigen.

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