Tausende afrikanischer Flüchtlinge haben am Sonntag in Tel Aviv für ihre Anerkennung als Asylbewerber demonstriert. Die Demonstranten, von denen die meisten aus Eritrea und dem Sudan stammen, marschierten aus dem Süden der Stadt bis auf den zentralen Rabin-Platz.
Sie trugen Spruchbänder mit Aufschriften wie «Freiheit ja, Gefängnis nein». Die Veranstalter sprachen von etwa 20’000 Demonstranten.
Der Protest richtet sich unter anderem gegen die Internierung afrikanischer Flüchtlinge in einer neuen Anlage an der Grenze zu Ägypten. In der offenen Einrichtung müssen die Asylbewerber sich mehrmals am Tag melden, sonst müssen sie mit Gefängnis rechnen.
Israel stuft die afrikanischen Flüchtlinge als illegale Einwanderer ein und betont, es habe keine Kapazität, sie aufzunehmen. Flüchtlingen werden Belohnungen in Höhe von mehreren Hundert Dollar angeboten, wenn sie freiwillig in ihre Heimat zurückkehren.
Die rechte Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will den Zustrom von Flüchtlingen möglichst ganz unterbinden und bereits im Land lebende irreguläre Einwanderer zurückschicken. Deren Zahl wird auf etwa 60’000 geschätzt. Eine mehr als 200 Kilometer lange Sperranlage an der Grenze zu Ägypten hat die Zahl der neuen Flüchtlinge stark reduziert.