Tausende an Solidaritätsdemo für Silvio Berlusconi

Tausende Menschen, darunter mehrere Parlamentarier aus dem Mitte-rechts-Lager, haben am Samstag in Rom an einer Solidaritätsdemonstration für Silvio Berlusconi teilgenommen. Gegen den ehemaligen italienischen Regierungschef laufen mehrere Prozesse.

Der ehemalige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi spricht an einer Kundgebung in Rom (Bild: sda)

Tausende Menschen, darunter mehrere Parlamentarier aus dem Mitte-rechts-Lager, haben am Samstag in Rom an einer Solidaritätsdemonstration für Silvio Berlusconi teilgenommen. Gegen den ehemaligen italienischen Regierungschef laufen mehrere Prozesse.

Die Anhänger des Mitte-rechts-Blocks warfen den Justizbehörden vor, Berlusconi aus politischen Gründen zu verfolgen. «Hände weg von Silvio!» und «Die Mailänder Staatsanwaltschaft tötet die Wahrheit und die Gerechtigkeit», war auf einigen Transparenten zu lesen.

An der Demonstration, an welcher Berlusconi selbst anwesend war, beteiligten sich unter anderem der zum Berlusconi-Lager gehörende römische Bürgermeister Gianni Alemanno, sowie die Duce-Enkelin Alessandra Mussolini.

Mediaset-Prozess gegen Berlusconi auf 20. April vertagt

Im sogenannten Mediaset-Prozess beschlossen die Mailänder Richter am Samstag eine Verschiebung der nächsten Runde. Das Verfahren, in dem Berlusconi wegen Steuerbetrugs angeklagt ist, soll am 20. April weitergehen.

Als Begründung für den Aufschub gaben die Richter an, Berlusconi, Chef der Mitte-Rechts-Allianz, sei am (heutigen) Samstag mit Gesprächen zur Regierungsbildung beschäftigt.

Erstinstanzlich war Berlusconi im vergangenen Oktober zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Wegen politischer Termine und einer Augeninfektion des Medienunternehmers war das Verfahren schon mehrfach unterbrochen worden. Die Mailänder Staatsanwälte beschuldigten Berlusconi, mit allen Mitteln seine Verurteilung hinausschieben zu wollen.

Verlegung beantragt

Die Richter müssen bei der nächsten Anhörung unter anderem auch entscheiden, ob das Verfahren gegen Berlusconi suspendiert werden soll. Berlusconis Rechtsanwälte hatten vergangene Woche die Verlegung von zwei Prozessen beantragt.

Wegen «Voreingenommenheit» des Mailänder Gerichts gegen Berlusconi solle das Verfahren im nahe liegenden Brescia neu aufgerollt werden, verlangten die Verteidiger. Über den Antrag muss das Kassationsgericht entscheiden.

Beantragt wurde auch die Verlegung des sogenannten Ruby-Prozesses, bei dem Berlusconi in Mailand wegen Amtsmissbrauchs und Sex mit einer minderjährigen Marokkanerin angeklagt ist.

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