In Frankreich haben etwa 10’000 Menschen an Solidaritätsmärschen für Flüchtlinge teilgenommen, vor allem in Paris. Auf Schildern waren Parolen zu lesen wie «Macht die Grenzen auf» und «Recht auf Asyl für alle Verfolgten».
Andere Teilnehmer der Kundgebungen vom Samstag zeigten das Foto des kleinen syrischen Buben Aylan, der auf der Flucht ertrunken war. Die Bilder der an einen türkischen Strand gespülten Leiche des Dreijährigen hatten die Welt erschüttert.
Zu der Demonstration war über das soziale Netzwerk Facebook aufgerufen worden. Sie wurde unter anderem von mehreren Bürgerrechtsgruppen unterstützt, darunter SOS Racisme.
«Ich habe genug davon, dass die Leute Angst haben», sagte die 60-jährige Véronique Wattiaux. «Ich will diejenigen repräsentieren, die für eine Aufnahme sind.» Laut einer Umfrage vom vergangenen Mittwoch stellt sich eine Mehrheit der Menschen in Frankreich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen.
Der Regisseur Raphaël Glucksmann war unter den Organisatoren der Kundgebung in Paris. Der Nachrichtenagentur AFP sagte Glucksmann, die Teilnehmenden wollten Nein sagen zu einer restriktiven Einwanderungspolitik, die zum Tod von Tausenden Menschen führe, und Ja sagen zur Aufnahme von Flüchtlingen in Frankreich.
Weitere Kundgebungen fanden in den Städten Toulouse, Bordeaux, Lyon, Nantes und Strassburg statt.