Tausende Behinderte protestieren in Spanien gegen Sparpolitik

Tausende Behinderte haben in Madrid auf einer beispiellosen Kundgebung gegen die Sparpolitik der spanischen Regierung protestiert. Am Sonntag kamen erstmals behinderte Spanier aus allen Teilen ihres Landes zu einer Demonstration in der Hauptstadt zusammen.

Tausende Behinderte protestieren in Madrid gegen die Sparpolitik der Regierung (Bild: sda)

Tausende Behinderte haben in Madrid auf einer beispiellosen Kundgebung gegen die Sparpolitik der spanischen Regierung protestiert. Am Sonntag kamen erstmals behinderte Spanier aus allen Teilen ihres Landes zu einer Demonstration in der Hauptstadt zusammen.

„Wir gehen hier zum ersten Mal in der Geschichte auf die Strasse, um die Politiker darauf aufmerksam zu machen, dass wir am Rande des Zusammenbruchs stehen“, sagte der Präsident des Behindertenverbandes Cermi, Luis Cayo Pérez.

Die Veranstalter bezifferten die Zahl der Demonstranten auf 50’000. Unter den Teilnehmern waren viele Rollstuhlfahrer und Familienangehörige von Behinderten.

Der Protest richtete sich gegen Kürzungen staatlicher Mittel für Pflegeeinrichtungen. Zudem blieben Regionen und Gemeinden aufgrund ihrer Finanzmisere den Pflegediensten Millionensummen schuldig, betonten die Veranstalter der Kundgebung. In den Jahren 2013 und 2014 wolle die Regierung im Pflegebereich 2,7 Milliarden Euro einsparen.

Madrid war am Sonntag auch Schauplatz eines anderen Protests. Tausende Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger demonstrierten gegen Pläne einer teilweisen Privatisierung staatlicher Spitäler. Im Rahmen der Protestaktion „Umarmt Eure Spitäler!“ bildeten die Demonstranten Menschenketten rings um die staatlichen Kliniken in der Hauptstadt.

Nächster Artikel