Tausende Anhänger der Opposition haben in Bahrain für demokratische Reformen demonstriert. Sie forderten ein Ende von «Tyrannei» und «Diktatur», wie Augenzeugen berichteten. Einen Tag zuvor war nahe der Hauptstadt eine Autobombe detoniert. Dabei wurden vier Polizisten verletzt.
Die Proteste im schiitischen Dorf Dschad Fahs nahe der Hauptstadt Manama, zu denen die Jugendgruppe der Oppositionsbewegung 14. Februar aufgerufen hatte, richteten sich gegen die sunnitische Herrscherfamilie Bahrains.
Am Donnerstagabend war es in überwiegend von Schiiten bewohnten Dörfern um Manama zu Ausschreitungen gekommen, nachdem Sicherheitskräfte friedliche Proteste der Opposition aufgelöst hatten. Demonstranten warfen laut Augenzeugen Brandbomben und Steine auf die Einsatzkräfte, die mit Tränengas und Blendgranaten zurückschlugen.
Der Autobombenanschlag wurde ebenfalls nahe der Hauptstadt verübt. Nach Angaben des Innenministeriums wurde der Sprengsatz ferngezündet, als Polizisten im schiitischen Dorf Sahla an dem Auto vorbeifuhren. Eine Untersuchung sei eingeleitet worden, um «die Urheber dieser terroristischen Handlung» ausfindig zu machen, teilte das Ministerium mit.
Die Bevölkerung von Bahrain ist mehrheitlich schiitisch. Bei Protesten gegen die sunnitische Herrscherfamilie wurden seit Februar 2011 nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mindestens achtzig Menschen getötet.
König Hamad bin Issa Al Chalifa verschärfte kürzlich das Versammlungsrecht. Demonstrationen in der Hauptstadt sind seitdem verboten. Er verfügte ausserdem härtere Strafen für «Terrorakte». Der Begriff «Terrorist» wird von den Behörden in Bahrain gewöhnlich auch für Demonstranten verwendet.