Bei landesweiten Protesten in Haiti haben am Freitag tausende Demonstranten den Rücktritt von Präsident Michel Martelly gefordert. In der Hauptstadt Port-au-Prince zogen Demonstranten vor die US-Botschaft und warfen den USA Einflussnahme auf Haitis Politik vor.
Von UNO-Blauhelmen unterstützte Bereitschaftspolizisten versperrten den Zugang zu der US-Botschaft und setzten Tränengas gegen die Menge ein. Auch in anderen Städten gab es Proteste.
Parlament und Regierung in Haiti streiten über die Abhaltung von Senatswahlen, die eigentlich schon vor fast zwei Jahren hätten stattfinden sollen. Bemühungen religiöser Verbände zur Vermittlung zwischen Präsident Martelly und den Präsidenten der Parlamentskammern scheiterten.
In den vergangenen Wochen gab es wiederholt Proteste in Haiti. Der arme Inselstaat in der Karibik kämpft noch immer mit den Folgen des schweren Erdbebens von Anfang 2010.