Tausende Menschen haben an Flughäfen in mehreren US-Städten gegen den von Präsident Donald Trump verhängten Einreisestopp für Flüchtlinge und viele Muslime demonstriert. Allein am New Yorker Flughafen JFK protestierten mehr als tausend Demonstranten gegen das Dekret.
In New York blockierten die Protestierenden die Zufahrt zum Terminal 4 des Flughafens, Polizisten liessen nur noch Reisende mit Tickets in das Gebäude. Die New Yorker Taxigewerkschaft wies ihrer Fahrer an, als symbolischen Protest gegen Trumps Dekret vorübergehend keine Reisenden mehr zum Flughafen zu bringen oder von dort abzuholen.
Die Stimmung am New Yorker Flughafen blieb friedlich, viele Demonstranten hatten selbstgemalte Schilder mit Aufschriften wie «Schluss mit dem Muslim-Bann» oder «Niemals wieder ist heute» mit Blick auf die Deportation von Juden im Zweiten Weltkrieg dabei. Sie skandierten «So sieht Demokratie aus», «Lasst sie rein» und verlangten, dass Reisende, die bereits am Flughafen gelandet waren, dessen Transitbereich verlassen dürfen.
Freiwillige bieten Rechtsberatung
Freiwillige brachten Pizza, Wasser und Kaffee für die bei Temperaturen knapp über Null Ausharrenden. Fachanwälte für Einwanderungsrecht boten Betroffenen im Terminal Rechtsberatung an. Auch in Metropolen wie Washington, Los Angeles, San Francisco, Chicago und Dallas gab es Demonstrationen.
Trump hatte am Freitag per Dekret verfügt, dass Reisende aus sieben Ländern, darunter Syrien und der Iran, vorerst nicht mehr in die USA einreisen dürfen. Laut Medienberichten wurden allein in New York und Chicago mehr als 30 Menschen in den Transitbereichen der Flughäfen festgehalten.
Am Abend verfügte dann ein Gericht in New York, dass seit Freitag in den USA eingetroffene Flüchtlinge oder Besucher aus den vom Einreisebann betroffenen Ländern mit gültigen US-Visa zumindest vorerst nicht in ihre Heimat zurückgeschickt werden dürfen.
Stunning scene at #JFK airport #MuslimBan pic.twitter.com/huI1yh0gfi
— ???? (@TeamBeqa) 29. Januar 2017
NYPD is now stopping protestors from getting to JFK via the subway. pic.twitter.com/lKkfMgeJ7q
— Adam Chandler (@AllMyChandler) 29. Januar 2017