Tausende Menschen sind in Washington gegen Abtreibung auf die Strasse gegangen. Die Teilnehmer des jedes Jahr stattfindenden «Marschs für das Leben» trotzten vor dem US-Kongress auf der Prachtmeile National Mall Schnee und Temperaturen von minus zwölf Grad.
«Dass so viele Menschen in der Kälte gekommen sind, zeigt unsere Entschlossenheit», sagte der 50-jährige Joe Grabowski, der extra aus dem Bundesstaat Illinois angereist war.
Die Demonstranten trugen Schilder mit Aufschriften wie «Stoppt Abtreibung» und «Wählt das Leben». Ziel des Marsches war der Oberste Gerichtshof, der vor 41 Jahren in einer Grundsatzentscheidung den Schwangerschaftsabbruch in den USA legalisiert hatte.
Das Urteil «Roe v. Wade» aus dem Jahr 1973 steht im Zentrum des Kampfs für eine Verschärfung des Abtreibungsrechts in den USA. Konservative Gruppen, Kirchen und Vertreter der republikanischen Partei fordern, die Entscheidung rückgängig zu machen.
Unterstützung vom Papst
Unterstützung erhielten die Demonstranten von Papst Franziskus. Das Oberhaupt der katholischen Kirche schrieb auf dem Online-Dienst Twitter, er schliesse sich den Gebeten der Teilnehmer an.
«Möge Gott uns helfen, alles Leben zu respektieren, auch das der Schwächsten», erklärte der Papst. US-Präsident Barack Obama bekannte sich dagegen zur Entscheidung des Supreme Court. Jede Frau habe das Recht, über ihren Körper und ihre Gesundheit selbst zu entscheiden, erklärte er.