Mehrere tausend Ägypter sind am Freitag zur ersten grösseren Kundgebung gegen den ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi auf die Strasse gegangen. Sie warfen dem islamistischen Staatschef vor, seine Kompetenzen überschritten zu haben, als er in Abwesenheit eines Parlaments legislative und exekutive Vollmachten an sich zog.
Mursi und die Muslimbruderschaft strebten ein Machtmonopol an, kritisierten die Demonstranten. Zur Demonstration in Kairo kamen rund 3000 Menschen und marschierten in Richtung des Präsidentenpalastes. Auch in Alexandria und in anderen Städten des Landes wurden Kundgebungen abgehalten.
An den Demonstrationen nahmen deutlich weniger Menschen teil, als an den Massenkundgebungen, die zum Sturz von Mursis Vorgänger Husni Mubarak geführt hatten. Die Proteste verliefen weitgehend friedlich. In Alexandria wurden allerdings rund 1000 Anti-Mursi-Demonstranten von einer aufgebrachten Menschenmenge mit Messern und Stöcken angegriffen. Mehrere Menschen wurden verletzt.