Tausende erinnern mit Gedenkmarsch an ermordeten Zoran Djindjic

Rund 20’000 Menschen haben am Samstag in Belgrad des vor neun Jahren ermordeten Ministerpräsidenten Zoran Djindjic gedacht. Die Kundgebungsteilnehmer versammelten sich unter dem Motto „Marsch für Zoran“ in der serbischen Hauptstadt und zogen vor den Regierungssitz.

Eine Statue des ermordeten Ministerpräsidenten Zoran Djindjic in Prokuplje, Serbien (Archiv) (Bild: sda)

Rund 20’000 Menschen haben am Samstag in Belgrad des vor neun Jahren ermordeten Ministerpräsidenten Zoran Djindjic gedacht. Die Kundgebungsteilnehmer versammelten sich unter dem Motto „Marsch für Zoran“ in der serbischen Hauptstadt und zogen vor den Regierungssitz.

An der Stelle, an welcher der Reformpolitiker am 12. März 2003 von einem Scharfschützen erschossen wurde, legten sie zum Gedenken Kränze nieder. Aufgerufen zu dem Gedenkmarsch hatte die liberale Oppositionspartei LDP. Deren Vorsitzender Cedomir Jovanovic sagte, die Ideen Djindjics blieben aktuell.

Djindjic war der erste demokratisch gewählte Ministerpräsident Serbiens nach dem Sturz von Staatschef Slobodan Milosevic im Jahr 2000; er verfolgte eine entschiedene Reformpolitik, die sein Land dem Westen annähern sollte.

Als Hauptverantwortliche für den Mord an Djindjic waren Milorad „Legija“ Ulemek als Drahtzieher und Zvezdan Jovanovic als Schütze zu jeweils 40 Jahren Haft verurteilt worden. Ihre Berufungsanträge waren im November 2009 vom Obersten Gerichtshof des Landes zurückgewiesen worden.

Der 50-jährige Djindjic wurde ermordet, nachdem er Milosevic an das UNO-Tribunal in Den Haag ausgeliefert hatte. Milosevic starb 2006 noch vor Ende seines Prozesses, in dem er wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während der Balkan-Kriege angeklagt war.

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