Wegen des dichten Smogs werden in China vorübergehend tausende Fabriken geschlossen. Die Behörden in Peking ordneten die Schliessung von 2100 besonders stark umweltverschmutzenden Firmen an, wie die Zeitung «China Daily» am Dienstag berichtete.
Den Einwohnern von Peking wurde empfohlen, nicht nach draussen zu gehen. Fluglinien strichen mehr als 30 Flüge von Peking und Shanghai aus. Über Peking lag auch am Dienstag eine dicke, graue Smog-Schicht. Dabei erreichten die Werte für den besonders gesundheitsgefährdenden PM2,5-Feinstaub bis zu 598 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Auch in der Provinzhauptstadt Jinan, die hunderte Kilometer von Peking entfernt liegt, lagen die Werte bei über 400 Mikrogramm. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass ein Grenzwert von durchschnittlich 25 Mikrogramm über den Tag verteilt nicht überschritten werden soll.
Das Umweltdesaster kommt just zu dem Zeitpunkt, zu dem bei Paris bei der UNO-Klimakonferenz um ein Abkommen zur Begrenzung der Erderwärmung gerungen wird. Chinas Staatschef Xi Jinping hatte dort «Taten» zur Begrenzung des Ausstosses von Treibhausgas-Emissionen zugesichert.
Besonders kleine Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer können beim Einatmen bis in die Lungenbläschen gelangen und sind für die menschliche Gesundheit hochriskant. In China wird die zunehmende Umweltverschmutzung inzwischen für hunderttausende Todesfälle verantwortlich gemacht, etwa durch Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Lungenkrebs.
Die grössten Luftverschmutzer sind Kohlekraftwerke, Industrieanlagen und der mit dem wachsenden Wohlstand rasant zunehmende Autoverkehr.