Bei einem Besuch im Süden Serbiens haben Tausende seiner Landsleute dem albanischen Regierungschef Edi Rama einen grossen Empfang bereitet. In der Stadt Presevo schwenkten sie am Dienstag albanische Flaggen und Schilder, auf denen sie Rama zu ihrem Ministerpräsidenten erklärten.
Ramas zweitägige Visite in Serbien hatte bereits am Montag für Verstimmungen gesorgt, als er betonte, dass das mehrheitlich von Albanern bewohnte Kosovo «unwiderruflich unabhängig» sei. Sein sichtlich verärgerter serbischer Amtskollege Aleksandar Vucic erwiderte, das Kosovo sei weiterhin ein Teil Serbiens.
Das Verhältnis zwischen Albanien und Serbien gilt seit dem Krieg 1999 um das Kosovo und dessen Unabhängigkeitserklärung 2008 als besonders angespannt. Zuvor war das Gebiet eine jugoslawische und später serbische Provinz.
In dem an Mazedonien und Kosovo angrenzenden Süden Serbiens leben viele Albaner. Rama ist der erste albanische Regierungschef seit fast 70 Jahren, der Serbien besucht.