Unter dem Motto «Es reicht» sind Tausende Menschen in Finnland gegen Rassismus und Gewalt auf die Strasse gegangen. Allein in der Hauptstadt Helsinki zogen laut Schätzungen der Polizei am Samstag rund 15’000 Demonstranten Richtung Senatsplatz.
Dort gedachte die Menge eines 28-Jährigen, der nach einer Auseinandersetzung mit Neo-Nazis in Helsinki am 16. September an den Folgen seiner Verletzungen gestorben war.
Der Mann soll einige Tage vor seinem Tod vor Mitgliedern der Finnischen Widerstandsbewegung auf die Strasse gespuckt haben und daraufhin von der Gruppe getreten worden sein.
Dabei sei er mit dem Kopf auf den Boden geschlagen, wie der finnische Sender YLE berichtete. Ein 26-Jähriger war am Mittwoch wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung in Untersuchungshaft genommen worden.
Führende Politiker wie Premierminister Juha Sipilä verurteilten den Vorfall. Sipilä, der in der ostfinnischen Stadt Kuopio an den Protesten teilnahm, versprach laut YLE neue Massnahmen gegen extremistische Gruppen. Auch in Tampere, Joensuu und Jyväskylä gingen Menschen gegen Rassismus und Gewalt auf die Strasse. In Helsinki nahm die Polizei zwei Einwanderungsgegner fest.