Tausende fordern in Aserbaidschan Freilassung politischer Häftlinge

Einen Monat vor dem Eurovision Song Contest in Aserbaidschan haben in der Hauptstadt Baku mehrere tausend Menschen Neuwahlen und die Freilassung politischer Häftlinge gefordert.

Das Siegerduo Nikki und Ell brachte politisch etwas ins Rollen (Archiv) (Bild: sda)

Einen Monat vor dem Eurovision Song Contest in Aserbaidschan haben in der Hauptstadt Baku mehrere tausend Menschen Neuwahlen und die Freilassung politischer Häftlinge gefordert.

„Wir verlangen grundlegende Reformen, andernfalls könnte sich das Volk gegen das herrschende Regime erheben“, rief der Parteichef der oppositionellen Volksfront, Ali Kerimly, am Sonntag vor rund 5000 Kundgebungsteilnehmern. Die Parlamentswahlen sollten vorgezogen und alle politischen Gefangenen freigelassen werden, sagte Kerimly.

Organisiert wurde die von den Behörden ausnahmsweise genehmigte Kundgebung von mehreren Oppositionsgruppen im Stadtbezirk Bailowo, wo der Eurovision Song Contest (ESC) am 26. Mai stattfindet. Das aserbaidschanische Gesangsduo Ell und Nikki hatte im vergangenen Jahr in Düsseldorf den ESC gewonnen.

Wegen seiner reichen Öl- und Gasvorkommen ist die ehemalige Sowjetrepublik Aserbaidschan ein begehrter Handelspartner des Westens. Staatschef Alijew, der 2003 seinem Vater im Amt folgte, gilt in der Bevölkerung als populär, obwohl die Opposition ihm Wahlbetrug und Verletzung der Bürgerrechte vorwirft.

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