Rund 11’000 Menschen aus aller Welt haben am Montag am alljährlichen «Marsch der Lebenden» im südpolnischen Auschwitz (Oswiecim) teilgenommen. Sie gedachten der über sechs Millionen Juden, die das nationalsozialistische Deutschland tötete.
Zahlreiche junge Juden aus vielen Teilen der Welt, hunderte Überlebende der Vernichtungslager und tausende Polen kamen zu der Veranstaltung zusammen.
Die Teilnehmer des Marsches schritten durch das berüchtigte Haupttor des früheren Konzentrationslagers Auschwitz mit der Aufschrift «Arbeit macht frei» und legten die drei Kilometer in das Vernichtungslager Birkenau zurück.
Es war von den Nazis im Zuge ihrer Vernichtungspolitik in der Nähe der südpolnischen Stadt Krakau eingerichtet worden. In dem Lager wurden von 1940 bis 1945 rund 1,1 Millionen Menschen umgebracht, darunter eine Million Juden.
Der «Marsch der Lebenden» wird seit 1988 alljährlich veranstaltet. In Israel finden am «Tag der Schoah» landesweit Gedenkveranstaltungen an die von den Nazis getöteten Juden statt.
Um 10.00 Uhr (Ortszeit, 09.00 Uhr MESZ) ertönten dazu landesweit für zwei Minuten lang Sirenen, das Leben kam komplett zum Stillstand. Verkehrsmittel und Fussgänger verharrten auf der Stelle; die Menschen gedachten schweigend der sechs Millionen jüdischen Opfer des Naziterrors.
US-Aussenminister John Kerry nahm am Montag an einer Zeremonie in der zentralen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem teil.