Mit Kettenhemd, Schwert und Honigwein: Tausende Geschichtsfans haben am Wochenende in Südengland die Schlacht bei Hastings 950 Jahre später noch einmal erlebt. Mehrere tausend verkleidete Schauspieler stellten den berühmten Kampf nach.
Die «Soldaten» kämpften auf der Seite der angreifenden Normannen unter Wilhelm dem Eroberer eine Stunde lang erbittert gegen das Heer der Angelsachsen von König Harald II. Die Schlacht endete damals wie heute mit dem Sieg der Normannen, Wilhelm bestieg den Thron.
«Das Schlachtfeld sieht noch genauso aus wie es einmal war, das ist sehr selten», freute sich der Schauspieler Michael Sadde, der bei dem Spektakel in der kleinen Stadt Battle nahe Hastings Wilhelm verkörperte. «Anderswo wird solches Land oft einbetoniert. Hier wurde es 950 Jahre erhalten.»
Abgesehen von einigen tragbaren Toiletten und Kameras mutete die Szenerie tatsächlich an wie aus dem Mittelalter – es hätte am Wochenende auch der 14. Oktober 1066 sein können. Am Rande des Schlachtfelds standen weisse Leinenzelte, Männer sassen um einen Kessel herum, in dem Fleisch schmorte.
Die Schlacht bei Hastings wird regelmässig nachgespielt und zieht immer wieder zahlreiche begeisterte Zuschauer an. Der Kampf war ein Wendepunkt in der englischen Geschichte und läutete eine Zeit der Herrschaft der Normannen ein.