In Griechenland haben am Mittwoch grössere Streiks gegen die harte Sparpolitik der Regierung Teile des Staates und des Verkehrs lahmgelegt. Zu den Streiks hatten die beiden grössten Gewerkschaftsverbände des staatlichen und privaten Sektors aufgerufen.
Hintergrund sind die Sparmassnahmen und die geplante Entlassung von mindestens 11’000 Staatsbediensteten bis Ende 2014. Knapp 4000 Staatsbedienstete haben bereits ihren Job verloren.
In Athen gingen um die Mittagszeit nach Schätzungen der Medien rund 12’000 Menschen auf die Strasse. Kleinere Demonstrationen gab es auch in anderen Städten Griechenlands. Die Proteste verliefen nach Angaben der Polizei friedlich.
Die Regierung will ihr Sparprogramm fortsetzen, fühlt sich durch Erfolge der letzten Monate gestärkt. Athen rechnet dieses Jahr erstmals seit 2008 mit einem marginalen Wachstum von 0,6 Prozent. Zudem hat das Land im vergangenen Jahr einen primären Überschuss (ohne Zinsen) von knapp drei Milliarden Euro erzielt.
Aus Piräus lief am Mittwochmorgen keine Fähre zu den Ägäisinseln aus, wie die Seeleute-Gewerkschaft PNO mitteilte. Auch Züge sowie viele Busse in Athen fuhren nicht. Behörden wurden ebenfalls für 24 Stunden bestreikt.
In Spitälern nur Notfälle behandelt
Zudem blieben viele staatliche Schulen geschlossen. Ärzte behandelten in staatlichen Spitälern nur Notfälle. Auch viele Apotheken in Athen wurden bestreikt. Wegen eines Journalistenstreiks gab es am Mittwoch keine Zeitungen.
Die Gewerkschaften sprachen von einem Generalstreik. Allerdings waren der Flugverkehr und die Hotellerie nicht betroffen. Alle U-Bahnen fuhren normal. Auch Supermärkte und andere Geschäfte sowie zahlreiche Banken blieben offen.