Am 40. Jahrestag der blutigen Niederschlagung des Studentenaufstands gegen die Militärjunta in Griechenland haben Tausende in Athen gegen die Sparpolitik demonstriert. Mehr als 16’000 Menschen versammelten sich am Sonntag vor dem Parlamentsgebäude auf dem zentralen Syntagma-Platz.
Sie schwenkten Flaggen und Banner mit der Aufschrift «IWF, EU raus!». Viele skandierten «Nie wieder Faschismus» und forderten zugleich eine Ende der Einsparungen. Mehr als 7000 Polizeibeamte begleiteten die Proteste.
Am Rande des traditionellen Gedenkmarsches durch die Hauptstadt war es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Strassenschlachten mit der Polizei gekommen. Auch in Thessaloniki zogen Demonstranten auf die Strasse.
Während die Proteste in der Hauptstadt Athen wie auch in Thessaloniki friedlich blieben, kam es in der westlichen Hafenstadt Patras zu Unruhen. Die Polizei feuerte Tränengas auf rund 200 Demonstranten, die Steine auf Parteiräume der rechtsgerichteten Partei Goldene Morgenröte warfen. Fernsehbilder zeigten explodierende Molotowcocktails.
Derzeit prüfen Vertreter der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF), ob Griechenland alle Auflagen der internationalen Geldgeber für die Freigabe weiterer Milliardenhilfen erfüllt hat. Darüber herrscht Unstimmigkeit.
Griechenland kämpft mit einer langwierigen Rezession und hoher Arbeitslosigkeit. Zwei Drittel aller jungen Griechen ist ohne Job, die Obdachlosigkeit steigt und bei vielen Arbeitnehmern schrumpfen die Einkommen angesichts steigender Steuern seit Jahren.