In Bagdad und weiteren irakischen Städten haben tausende Menschen gegen hohe Bezüge und Renten für Abgeordnete demonstriert. In der Hauptstadt gingen am Samstag hunderte Menschen trotz Demonstrationsverbots und eines massiven Aufgebots von Polizei und Armee auf die Strasse.
Gegen eine nicht genehmigte Protestkundgebung im südirakischen Nassirija ging die Polizei mit einem Wasserwerfer und Tränengas vor und feuerte Warnschüsse ab. An einer genehmigten Kundgebung in Basra nahmen etwa tausend Demonstranten teil.
Die irakischen Abgeordneten haben sich Pensionen bewilligt, die bereits nach vier Jahren im Parlament 80 Prozent ihres Einkommens als Abgeordnete betragen können. Während ihres Mandats erhalten sie monatlich umgerechnet etwa 9360 Euro und dazu staatliche Zahlungen für ihre Wohnung und ihre Leibwächter.
Regierungschef Nuri al-Maliki liess erklären, er teile die Kritik der Demonstranten an den hohen Bezügen.
Der Irak steckt derzeit in einer Krise, in der konfessionell motivierte Gewalt zwischen Sunniten und Schiiten an der Tagesordnung ist. Den Politikern werfen viele Bürger Inkompetenz und Korruption vor.