Tausende Menschen haben am Mittwoch in Irlands Hauptstadt Dublin gegen die Einführung von Wassergebühren protestiert. Die Demonstranten skandierten Parolen wie «No way – we won’t pay!» («Auf keinen Fall – wir werden nicht zahlen»).
Das Trinkwasser ist in Irland seit 1997 für Privathaushalte kostenlos. Künftig können Gebühren von maximal 160 Euro für Single-Haushalte und 260 Euro für Mehr-Personen-Haushalte anfallen. Das hatten auch internationale Geldgeber gefordert, nachdem Irland mit 67,5 Milliarden Euro aus dem EU-Rettungsschirm gestützt werden musste.
Wegen der Finanznot in den öffentlichen Haushalten will die schuldengeplagte Regierung von 2015 an wieder Wassergebühren erheben. In den vergangenen Wochen waren bereits Hunderttausende auf die Strasse gegangen, teils wurden Regierungsmitglieder tätlich angegriffen.
Umweltminister Alan Kelly betonte in Dublin, die Proteste würden an den Plänen zur Einführung von Wassergebühren nichts ändern. Das irische Wasser sei in Gefahr, die Problematik von bisher ungeklärt in Flüsse und Meeresteile geleiteten Abwässern müsse geklärt werden.
Irland muss jährlich rund eine Milliarde in sein marodes Leitungsnetz für Wasser und Abwasser investieren.