Tausende Kurden fordern in Türkei Freilassung des PKK-Chefs

Tausende Kurden haben in verschiedenen Städten im Südosten der Türkei die Freilassung des seit genau 15 Jahren inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan gefordert. Dabei kam es zu gewaltsamen Zusammenstössen mit Sicherheitskräften.

Demonstrationen in Diyarbakir für Öcalan (Archivbild) (Bild: sda)

Tausende Kurden haben in verschiedenen Städten im Südosten der Türkei die Freilassung des seit genau 15 Jahren inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan gefordert. Dabei kam es zu gewaltsamen Zusammenstössen mit Sicherheitskräften.

So lieferten sich Polizei und Demonstranten Strassenschlachten in Diyarbakir, der wichtigsten Stadt der Region. In Cizre nahe der Grenze zum Irak bewarfen Demonstranten gepanzerte Fahrzeuge mit Brandsätzen.

Die separatistische Kurdische Arbeiterpartei (PKK) ist in der Türkei verboten und wird auch von den USA und der EU als Terror-Organisation eingestuft. Nationalistische Türken machen Öcalan für den Tod zehntausender Menschen verantwortlich, die beim Kampf der Kurden um Unabhängigkeit umkamen.

Für viele der rund 15 Millionen Kurden in der Türkei repräsentiert der 64-Jährige jedoch wie kein anderer den Kampf für grössere politische und kulturelle Rechte.

Öcalan hatte im vergangenen Jahr Gespräche mit der türkischen Regierung über ein Ende des jahrzehntelangen Konflikts geführt. Im März wurde eine Feuerpause ausgerufen und Öcalan befahl den Rebellenkämpfern, sich aus der Türkei in die autonome Kurdenregion in Nordirak zurückzuziehen.

Die Rebellen warfen der Regierung jedoch vor, sich nicht an die Abmachungen zu halten und setzten im September den Abzug aus.

Nächster Artikel