Tausende Libanesen fordern vorgezogene Parlamentswahl

Tausende Menschen haben am Sonntag in der libanesischen Hauptstadt Beirut für eine vorgezogene Neuwahl des Parlaments demonstriert. Zwischen Teilnehmern der Kundgebung und Polizisten gab es Handgemenge, in dem Gedränge fielen mehrere Menschen in Ohnmacht.

In Beirut kommt es erneut zu Protesten gegen die Regierung - im Gedränge fallen mehrere Menschen in Ohnmacht und werden medizinisch betreut. (Bild: sda)

Tausende Menschen haben am Sonntag in der libanesischen Hauptstadt Beirut für eine vorgezogene Neuwahl des Parlaments demonstriert. Zwischen Teilnehmern der Kundgebung und Polizisten gab es Handgemenge, in dem Gedränge fielen mehrere Menschen in Ohnmacht.

Die Sicherheitskräfte waren rund um das Parlament im Stadtzentrum mit einem Grossaufgebot im Einsatz. Im Libanon gibt es seit Mitte Juli Proteste gegen die Regierung. Auslöser war eine Müllkrise, der die Politik nicht Herr wurde. Der Abfall türmte sich auf Strassen, leer stehenden Grundstücken und in Flussbetten. Die Müllkrise wuchs sich inzwischen zu einer umfassenden Staatskrise aus.

Zehntausende Libanesen schlossen sich Protesten an, sie werfen der gesamten politischen Klasse Korruption und Unfähigkeit vor. Es sind die ersten Massenproteste im Libanon, bei denen die Angehörigkeit zu Parteien oder Religionsgruppen nicht im Vordergrund steht.

Das Land ist politisch gelähmt. Das Parlament ist tief gespalten zwischen einem von den USA und Saudi-Arabien unterstützten Lager um den sunnitischen Ex-Ministerpräsidenten Saad Hariri und einem von der Schiitenmiliz Hisbollah angeführten Block, der vom Iran und Syrien unterstützt wird.

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