Tausende Menschen sind in Venezuela gegen Präsident Nicolas Maduro auf die Strasse gegangen. Unter Rufen wie «Tritt zurück!» marschierten die Demonstranten am Samstag durch einen nördlichen Vorort von Caracas. Zwischenfälle wurden nicht gemeldet.
Die venezolanische Opposition setzt unter anderem auf den Druck der Strasse, um Maduro aus dem Amt zu drängen. Die rechtskonservativen Gegner Maduros vom Oppositionsbündnis MUD hatten nach ihrem Wahlerfolg im Dezember angekündigt, binnen sechs Monaten eine Möglichkeit zu finden, um den Präsidenten zu entmachten.
Maduro war im April 2013 für sechs Jahre zum Staatschef gewählt worden. Die Opposition setzt auf mehrere Strategien, um den Präsidenten loszuwerden. Unter anderem will sie eine Verfassungsänderung anstrengen, um die Amtszeit des Staatschefs auf vier Jahre zu verkürzen, und versuchen, ein Referendum zur Absetzung Maduros in die Wege zu leiten. Dabei steht ihr jedoch der Oberste Gerichtshof im Weg, der mit Maduro-freundlichen Richtern besetzt ist.
Venezuela leidet wegen des niedrigen Ölpreises unter einer schweren Wirtschaftskrise und einer enormen Inflation. Im Januar rief Maduro einen verlängerbaren 60-tägigen Wirtschaftsnotstand aus. Dadurch erhält seine Regierung zusätzliche Vollmachten.