Mehrere tausend Menschen haben am Sonntag in Brüssel den Gedenkmarsch für die 32 Opfer der Anschläge vor knapp vier Wochen nachgeholt. Ursprünglich hätte die Kundgebung fünf Tage nach den Anschlägen vom 22. März stattfinden sollen.
Sie war aber aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. Nun folgten rund 7000 Menschen dem Aufruf der Veranstalter zu einem «Marsch gegen den Terror und gegen den Hass».
An der Spitze des Gedenkmarsches standen Hinterbliebene der Opfer. Auch Vertreter der Sicherheitsbehörden marschierten mit, ebenso wie Repräsentanten der Religionsgemeinschaften. Die muslimische Gemeinde führte ein Banner mit sich mit der Aufschrift «Die Liebe ist unsere Religion und unser Glaube».
Zeichen für Solidarität
Zu dem Marsch hatte ein Bündnis aus Bürgerverbänden aufgerufen. Ihr Anliegen war es, ein Zeichen für die Solidarität mit den Opfern und gegen die Gewalt zu setzen. «Wenn schutzlose Zivilisten feige umgebracht werden, dann müssen sich alle Bürger erheben und ihre Abscheu zum Ausdruck bringen», sagte der sozialistische Abgeordnete Hassan Bousetta, einer der Mitorganisatoren.
Das Hauptkontingent startete vom Nordbahnhof, eine kleinere Abteilung setzte sich im Brüsseler Stadtteil Molenbeek in Bewegung, der als Hochburg der Islamistenszene gilt. Demonstranten aus Molenbeek riefen Parolen gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS): «IS hau ab, Brüssel gehört Dir nicht!»
Ziel der Demonstranten war das Zentrum der belgischen Hauptstadt. Zu den Bombenanschlägen am Brüsseler Flughafen und auf einen U-Bahnhof im Stadtzentrum hatte sich die Terrormiliz IS bekannt. Mehr als 300 Menschen wurden dabei verletzt.
Die Demonstration war letztlich auch ein Zeichen gegen das, was sich wenige Tage nach den Anschlägen in Brüssel abspielte. Rund 400 Hooligans und Rechtsextreme hatten da eine friedliche Gedenkveranstaltung für die Opfer der islamistischen Selbstmordattentate gestürmt. «Das ist nicht unser Belgien», sollte der Marsch am Sonntag ganz deutlich zeigen.