Tausende Polizisten protestieren gegen Portugals Sparprogramm

Bei der grössten Demonstration von Polizisten in der Geschichte Portugals haben rund 5000 Beamte gegen die Sparpolitik in ihrem Land protestiert. Sie marschierten am späten Dienstagabend zum Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Lissabon.

In Lissabon demonstrieren tausende Polizisten gegen Sparmassnahmen (Bild: sda)

Bei der grössten Demonstration von Polizisten in der Geschichte Portugals haben rund 5000 Beamte gegen die Sparpolitik in ihrem Land protestiert. Sie marschierten am späten Dienstagabend zum Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Lissabon.

Die Polizisten trugen Plakate mit Aufschriften wie „Zum Schutz der öffentlichen Sicherheit: Schluss mit den Kürzungen“ und beschimpften die Angehörigen der Mitte-Rechts-Regierung in Parolen als „Diebe“. Wie bei anderen Protesten forderten die Teilnehmer erneut den Rücktritt von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho.

Die Beamten seien wegen der vielen Kürzungen „demotiviert“, sagte der Chef der Polizei-Gewerkschaft, Paulo Rodrigues, in einer Rede. Er rief die für die öffentliche Sicherheit zuständigen Politiker auf, „in Uniform Verbrecher in (Polizei-)Fahrzeugen zu jagen, die vor Altersschwäche auseinanderfallen“.

Portugal erhielt 2011 von der „Troika“ aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) ein 78-Milliarden-Euro-Hilfspaket. Im Gegenzug will die Regierung bis 2014 das Etatdefizit auf die EU-Marke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung drücken.

Im Zuge der Sparmassnahmen wird die Wirtschaft 2012 nach amtlicher Schätzung um mindestens drei Prozent schrumpfen.

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