Tausende Portugiesen haben am Montag Abschied von ihrem früheren Präsidenten Mário Soares genommen. Der in eine portugiesische Flagge eingehüllte Sarg des am Samstag verstorbenen sozialistischen Politikers wurde durch die Strassen der Hauptstadt Lissabon gefahren.
Der Trauerzug begann am Wohnsitz von Soares, wo Anhänger zahlreiche rote Rosen niederlegten. Zielpunkt des Trauerzugs war das Hieronymus-Kloster, in dem Soares ein letztes Mal aufgebahrt werden sollte.
Die Beisetzung ist für Dienstagnachmittag auf dem Prazeres-Friedhof im Westen Lissabons geplant. Die portugiesische Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer angeordnet.
Soares, der Mitgründer der Sozialistischen Partei (PS), gilt vielen als Vater der portugiesischen Demokratie und bekleidete jahrzehntelang führende Positionen in Staat und Regierung.
Er war federführend an Portugals Aufnahmeverhandlungen mit dem EU-Vorläufer Europäische Gemeinschaft beteiligt, die schliesslich 1986 zum Beitritt führten. Von 1986 bis 1996 war Soares Portugals Präsident.