Tausende Anhänger des schiitischen Predigers Muktada al-Sadr haben am Sonntag im Irak ihre Arbeit niedergelegt. Sie protestieren damit gegen die weit verbreitete Korruption im Land.
Der Geistliche hatte zuvor Beamte zu einem landesweiten zweitägigen Streik aufgerufen, um den Druck auf die Regierung für Reformen zu erhöhen. TV-Sender zeigten einige Demonstranten, die Zelte vor ihrem Arbeitsplatz aufschlugen.
Al-Sadr selbst hatte in den vergangen Monaten immer wieder grosse Proteste gegen die Regierung angeführt. Dabei ging es neben der grassierenden Korruption auch um die Forderung nach einem Kabinett aus parteiunabhängigen Experten. Ministerpräsident Haider al-Abadi musste seine Regierung dadurch teilweise umbilden.
Al-Sadr ist eine der kontroversesten Figuren des Landes. Seine Mahdi-Armee bekämpfte einst die US-Truppen im Land. Vor einigen Monaten hat sich Al-Sadr an die Spitze der Reformbewegung gestellt.