Rund 5000 Menschen haben sich nach Polizeiangaben am Sonntag in Berlin versammelt, um ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Die Versammlung wurde vom Zentralrat der Juden organisiert.
Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Joachim Gauck, SPD-Chef Sigmar Gabriel und ranghohe Kirchenvertreter kamen zu der Kundgebung. Am Rande von Demonstrationen gegen die jüngste israelische Militäroffensive im Gazastreifen waren in Deutschland judenfeindliche Parolen laut geworden.
Merkel verurteilte in ihrer Rede im Namen der Bundesregierung «jede Form von Judenfeindlichkeit in Deutschland und Europa auf das Schärfste».
Antisemitismus sei als Kritik an Israel dahergekommen, aber Ausdruck des Hasses auf Juden gewesen. Wer die legitime Kritik am politischen Handeln Israels als Deckmantel ausnutze, um seinen Judenhass auszuleben, missbrauche die Grundrechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit.
Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, rief dazu auf, sich nicht von aus dem Nahen Osten nach Europa überschwappender «antisemitischer Propaganda» beeinflussen zu lassen. Zu der Veranstaltung waren Menschen allen Alters und verschiedener Nationalitäten gekommen.