In Dresden haben am Samstag erneut tausende Menschen gegen Rechtsextremismus protestiert. Obwohl Neonazis einen Aufmarsch abgesagt hatten, wollten Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und Initiativen dennoch ein Zeichen gegen Rechts setzen.
An einer Demonstration nahmen etwa 8000 Menschen teil. Nach Aussagen der Polizei blieb alles weitgehend friedlich. Die meisten Menschen kamen zu einem vom „Bündnis Nazifrei“ organisierten Marsch vom Hauptbahnhof bis zum Haus der Begegnung auf der anderen Elbseite. Die Polizei zählte rund 6500 Teilnehmer, die Veranstalter sprachen von 10’000.
Parallel dazu hatte die Stadt Dresden auf dem Schlossplatz zu einer Kundgebung aufgerufen, zu der etwa 1500 Menschen und damit weniger als erwartet kamen.
Der frühere SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel sprach sich nachdrücklich für ein Verbot der rechtsextremen NPD aus. „Es ist unerträglich, dass der NPD eine legale Struktur für ihre Arbeit zur Verfügung steht“, sagte er.
Dresden erinnert jedes Jahr im Februar an die Zerstörung der Stadt während dem Zweiten Welktrieg. In den vergangenen Jahren zogen regelmässig Neonazis auf, um das Datum für ihre Zwecke zu missbrauchen. Am 19. Februar 2011 war es erstmals zu Gewaltexzessen gekommen. Rechts- und Linksextremisten gingen brutal auf Polizisten los.