Tausende protestieren in Hongkong gegen ein patriotisches Schulfach

Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres sind in Hongkong am Samstag tausende Eltern und Schüler gegen die Einführung eines patriotischen Unterrichtsfaches auf die Strasse gegangen.

Gegner des patriotischen Schulfachs in Hongkong (Bild: sda)

Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres sind in Hongkong am Samstag tausende Eltern und Schüler gegen die Einführung eines patriotischen Unterrichtsfaches auf die Strasse gegangen.

Der Sender RTHK berichtete unter Berufung auf die Organisatoren, 40’000 Demonstranten hätten sich vor dem Regierungsgebäude in der chinesischen Sonderverwaltungszone versammelt. Die Polizei sprach von 8100 Teilnehmern. Bereits im Juli hatte es eine Grossdemonstration gegen die Einführung des Schulfaches gegeben.

Die chinesische Regierung will die Patriotismus-Stunden in Hongkong ab dem neuen Schuljahr, das am Montag beginnt, zunächst auf freiwilliger Basis einführen. Ab 2016 soll es dann an den Schulen Pflicht werden. Laut örtlichen Medienberichten wollen die meisten Schulen in diesem Jahr auf die Einführung verzichten.

Die Kritiker des geplanten Unterrichts sehen darin einen Versuch, Kinder im halbautonomen Hongkong mit chinesischer Propaganda zu infiltrieren.

Geschichtliche Ereignisse wie die Niederschlagung der Proteste 1989 auf dem Tiananmen-Platz in Peking würden in dem Unterrichtsfach vertuscht. Hongkong war vor 15 Jahren von Grossbritannien an die Volksrepublik übergeben worden.

Am Donnerstag waren in Hongkong drei Schüler in den Hungerstreik getreten. Sie wollten die Protestaktion nach drei Tagen in der Nacht zum Sonntag beenden.

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