In Thailands Hauptstadt Bangkok sind am Sonntag zum ersten Mal in diesem Jahr Tausende Oppositionsanhänger auf die Strasse gegangen. Der Marsch sei ein «Warmlaufen» für den geplanten Grossprotest in Bangkok am 13. Januar, sagte eine Sprecherin der Regierungskritiker.
Die Opposition um Anführer Suthep Thaugsuban will die Hauptstadt an diesem Tag lahmlegen. Die Demonstranten wollen in der ganzen Stadt Bühnen errichten und Regierungsbeamte daran hindern, zur Arbeit zu gelangen.
Sie planen ausserdem, die Strom- und Wasserversorgung in Regierungsbüros sowie in den Residenzen von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra und ihren Kabinettsmitgliedern zu kappen. Mit ihrem Marsch durch den historischen Bezirk von Bangkok warben die Demonstranten am Sonntag um Unterstützung für ihre Protestpläne.
Die Oppositionsanhänger fordern Yinglucks sofortigen Rücktritt. Die Regierungschefin hatte im Dezember unter dem Druck der Massenproteste Neuwahlen für Februar angesetzt und will bis dahin im Amt bleiben.
Die Regierungsgegner wollen die Abstimmung verhindern, weil sie mit einem neuerlichen Sieg von Yinglucks Puea-Thai-Partei rechnen. Sie wollen stattdessen einen nicht gewählten sogenannten Volksrat einsetzen.
Vor allem aber wirft die Opposition Yinglucks 2006 entmachtetem Bruder Thaksin Shinawatra vor, im Hintergrund weiter die Strippen zu ziehen. Die Proteste hatten sich Ende Oktober an einem von der Regierung befürworteten Amnestiegesetz entzündet, das Thaksin wohl eine Rückkehr aus seinem Exil erlaubt hätte. Er war nach seiner Entmachtung wegen Korruption verurteilt worden.