Tausende Slowenen haben am Freitag gegen die Regierung des Landes und die von ihr betriebene Sparpolitik protestiert. Nach unterschiedlichen Angaben von Polizei und Medien versammelten sich in der Hauptstadt Ljubljana bis zu 6000 Menschen zu einem Demonstrationszug.
Auch in anderen Städten gab es Kundgebungen, die sich vor allem gegen den konservativen Regierungschef Janez Jansa und dessen Finanzminister Janez Sustersic richteten.
„Diebe“, „Jansa ins Gefängnis“ und „Alle Menschen auf die Strasse“, skandierten die Demonstranten in Ljubljana. „Ihr seid fertig“, war auf Protestplakaten mit Fotos von Jansa und Sustersic zu lesen.
In den vergangenen Wochen hatte es in Slowenien immer wieder Demonstrationen gegen die Sparpolitik der Regierung und gegen Korruption in der politischen Führung gegeben. Dabei kam es auch wiederholt zu gewaltsamen Ausschreitungen.
Slowenien, EU-Mitglied seit dem Jahr 2004 und Euro-Land, war durch marode Banken in die Krise geraten. Anfang Dezember verabschiedete das Parlament für die kommenden beiden Jahre Sparhaushalte, die das Einhalten der EU-Defizitgrenze von 3 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) ermöglichen sollen. Vorgesehen ist, das Haushaltsdefizit im kommenden Jahr auf 2,8 Prozent und im Jahr 2014 auf 2,5 Prozent des BIP zu drücken.