Tausende Besucherinnen und Besucher haben am Nationalfeiertag das Bundeshaus in Beschlag genommen. Die Präsidenten des National- und Ständerats empfingen zum traditionellen Tag der offenen Tür. Sie beantworteten Fragen, hörten sich Kritik an und spürten den Puls der Bevölkerung.
Es sei spannend, in den Parlamentssälen für einmal ein anderes Publikum zu sehen, sagte Ständeratspräsident Hans Altherr (FDP/AR). Die Fragen der Bevölkerung zu hören und zu beantworten sei bereichernd. Die Besucher hätten sich sehr interessiert gezeigt für die Politik und die Institutionen, sagte er.
Während einer Stunde beantworteten Altherr und Hansjörg Walter (SVP/TG), als Nationalratspräsident der höchste Schweizer, Fragen auf deutsch und französisch aus dem Publikum. Darunter waren grundsätzliche wie jene nach dem Alter der Schweiz (721 Jahre) oder danach, seit wann Bern die Bundesstadt sei (1848).
Unter den Nägeln brannte der bunten Besuchergruppe aber auch Komplizierteres wie etwa der Finanzplatz Schweiz oder die Besteuerung von Familien und Ledigen. Der als langsam empfundene Prozess im Parlament erntete Kritik.
Souvenierfoto im Machtzentrum
Bevor das Publikum Fragen stellen konnte, gaben Walter und Altherr einen Einblick in die Mechanismen des Parlaments und ihre Aufgaben. Man lernte etwa, dass im Ständeratssaal im Gegensatz zum grösseren Nationalratssaal keine Laptops erlaubt sind. Die Ständeräte folgten daher den Debatten mit höherer Aufmerksamkeit, sagte Altherr.
Für das jährlich stattfindende Ereignis pilgerte wiederum Jung und Alt nach Bern. Ein 18-jähriges Mädchen stellte fest, dass wohl in keinem anderen Land das Regierungsgebäude derart frei zugänglich sei, während eine ältere Dame konzentriert Notizen machte zu den Ausführungen der zwei Präsidenten.
Viele liessen es sich nicht nehmen, sich auf den Sesseln in den Sälen oder in der Wandelhalle zu verewigen oder Fotos der berühmten Wandgemälde zu schiessen. Andere bestaunten bei einem Glas Wein die Architektur und die Grösse des Parlamentsgebäudes.
Schoggi zum 1. August
Gut sichtbar am Fusse der Statue der drei Eidgenossen in der Eingangshalle platziert, verteilte Chocosuisse, der Verband der Schweizerischen Schokoladenfabrikanten, Schoggi-Tafeln. 5000 Stück hätten sie mitgebracht, hiess es. Darüber freuten sich Schweizerinnen und Schweizer, aber auch asiatische Touristen.