Mehrere Tausend Demonstranten haben dem tschechischen Präsidenten Milos Zeman symbolisch die rote Karte gezeigt. «Wir kommen auch ohne Beschimpfungen aus», sagte Organisator Martin Prikryl am Montag in Prag dem Sender CT24.
Die Demonstranten protestierten damit gegen prorussische Äusserungen des Präsidenten. Zeman hatte unlängst die kremlkritische Punkband Pussy Riot als «pornographische Gruppe» beschimpft und die langjährige Inhaftierung des Putin-Gegners und Ex-Oligarchen Michail Chodorkowski verteidigt.
Die Demonstranten versammelten sich am 25. Jahrestag eines Studentenprotests, dessen blutige Niederschlagung zum Zündfunken für die «Samtrevolution» gegen das kommunistische Regime in der ehemaligen Tschechoslowakei wurde.
Für Unmut unter den Teilnehmern sorgte daher auch, dass Zeman die Härte des damaligen Polizeieinsatzes am Wochenende in Zweifel gezogen hatte. «Das war kein blutiger Einschnitt, das war kein Massaker, das war nur eine von x Demonstrationen», sagte Zeman wörtlich.