Der Goldene Bär der Internationalen Filmfestspiele Berlin geht nach Italien. Gewinner des Hauptpreises der 62. Berlinale ist „Cäsar muss sterben“ („Cesare deve morire“) der Regie-Brüder Paolo und Vittorio Taviani. Der Schweizer Wettbewerbsbeitrag erhielt einen Sonderpreis.
Der Film „L’enfant d’en haut“ von Ursula Meier erhielt aber „lediglich“ eine lobende Erwähnung. Das Sozialdrama war einer der Publikumsfavoriten und hatte als heisser Anwärter auf den Goldenen Bären gegolten.
Den Hauptpreis holten sich schliesslich die Regiebrüder Paolo und Vittorio Taviani mit „Cäsar muss sterben“ – einem Filmessay über Strafgefangene in Rom, die im Gefängnis Shakespeares „Julius Cäsar“ proben und aufführen.
Bereits zum achten Mal wurde ein italienischer Film mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Zuletzt erhielt 1991 Marco Ferreri den Preis für „Das Haus des Lächelns“.
Die Berlinale-Jury unter Vorsitz des britischen Regisseurs Mike Leigh verbeugte sich mit ihrer Entscheidung vor den Regie-Altmeistern Taviani, zu deren Werk Filme wie „Mein Vater, mein Herr“, „Die Nacht von San Lorenzo“ und „Good morning, Babylon“ gehören.
Die Silbernen Bären für die beste Schauspielerleistung gingen an Darsteller aus Dänemark und dem Kongo. Die kongolesische Laiendarstellerin Rachel Mwanza wurde für ihre Rolle einer Kindersoldatin in dem Film „Rebelle“ des kanadischen Regisseurs Kim Nguyen geehrt. Der Däne Mikkel Boe Folsgaard erhielt den Preis für seine Leistung in dem Kostümfilm „Die Königin und der Leibarzt“ von Nikolaj Arcel.