Dem Titelverteidiger USA droht im 35. America’s Cup in den Gewässern vor Bermuda eine Schlappe. Herausforderer Neuseeland gewinnt in der Best-of-13-Serie die ersten vier Regatten und führt 3:0.
Vier Jahre nach dem denkwürdigen Final-Debakel – den «Kiwis» entglitt eine 8:1-Führung – dominieren die Herausforderer um den erst 26-jährigen Skipper Peter Burling das neuerliche Match-up der Segel-Giganten zu Beginn der Serie deutlich. Im Duell der fliegenden Hightech-Katamarane punktete die Crew des letztjährigen Olympiasiegers im unteren Windbereich problemlos. Bei Leichtwind fliegt Emirates Team New Zealand dem Oracle Team USA sprichwörtlich davon.
Die US-Equipe hingegen, in den wichtigsten Positionen mit Australiern besetzt, hat ihren Bonuspunkt aus der Vorrunde bereits verspielt. Immerhin liegt sie trotz vier Niederlagen nur 0:3 im Rückstand. Der Skipper Jimmy Spithill kennt diese Situation. Vor vier Jahren kam er in der Bucht vor San Francisco auch zurück. Nun hat seine Crew fünf Tage Zeit, um am Boot Veränderungen vorzunehmen. Die fünfte Regatta wird erst am Samstag gesegelt. In erster Linie müssen die Amerikaner aber auf stärkeren Wind hoffen. Die Rennen in der Round Robin haben gezeigt, dass ihr Boot bei Schaumkronen konkurrenzfähiger ist.
«Es ist noch nicht vorbei», sagte Spithill. «Wir haben nun fünf wichtige Tage vor uns. Wir müssen schneller werden, das ist offensichtlich.» Sein Kontrahent Burling meinte am Sonntag: «Vier Punkte haben wir, vier brauchen wir noch. Wir sind froh, dass wir bislang so gut in der Spur sind. Aber wir machen uns keine Illusionen darüber, was noch kommen kann.»