Mit Teamwork lassen sich nicht nur Aufgaben leichter bewältigen. Die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit anderen führte offenbar auch zur Vergrösserung des Gehirns, berichteten irische und schottische Wissenschaftler am Mittwoch.
Das Gehirn des modernen Menschen sei deutlich entwickelter als das seiner Vorfahren, weil er auf Zusammenarbeit setzt. „Der Übergang zu einer komplexeren Gemeinschaft, die zusammenarbeitet, kann zur Entwicklung eines grösseren Gehirns führen“, sagte Luke McNally vom Trinity College in Dublin der Nachrichtenagentur AFP.
McNally hatte zusammen mit anderen Wissenschaftlern im Computer-Modell zwei Situationen untersucht, in denen Menschen in Problemen steckten und die Wahl hatten, ob sie zusammenarbeiten oder nicht.
Das Ergebnis, das die Forscher in der Fachzeitschrift „Proceedings of the Royal Society B“ veröffentlichten, zeigt: Je stärker das Gehirn entwickelt war, desto eher waren die Testpersonen bereit, sich gegenseitig zu helfen.
Der Anthropologe Robin Dunbar von der Universität Oxford wies allerdings darauf hin, dass die Fähigkeit zu Teamwork für Menschen nicht unbegrenzt sei. Ein Netzwerk von 150 Menschen sei für den einzelnen noch zu bewältigen, für 500 Mitglieder sei aber ein doppelt so grosses Gehirn nötig. Und um wirklich weltweit mit allen Erdbewohnern zusammenzuarbeiten, brauche es ein Gehirn von der Grösse eines Hauses.