Die Schweizer Personaldienstleister haben im vergangenen Geschäftsjahr 2014 eine höhere Lohnsumme erzielt und den Umsatz deutlich gesteigert. Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahr um rund eine halbe Milliarde auf 7 Milliarden Franken.
Die Temporärarbeitenden leisteten insgesamt 168 Millionen Einsatzstunden und erzielten dabei eine Lohnsumme von 5 Milliarden Franken. Das ist ein Plus von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie der Branchenverband Swissstaffing am Mittwoch mitteilte. Damit sei die Temporärbranche dreimal so stark wie das Bruttoinlandprodukt der Schweiz gewachsen.
Die Personaldienstleister vermittelten im letzten Jahr 316’000 Menschen einen Temporäreinsatz. Das seien beinahe so viele Menschen, wie im gesamten Kanton Wallis leben, heisst es in der Mitteilung weiter.
Auch im Vergleich mit den vergangenen Jahren schneidet die Temporärbranche gut ab. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre wuchs sie den Angaben zufolge um 8,3 Prozent, während der BIP-Anstieg (nominal) sich auf durchschnittlich 2,6 Prozent belief.
Schwieriges Jahr wegen Frankenstärke
Im Ausblick auf das Jahr 2015 gibt sich der Verband allerdings vorsichtig: Nach dem Frankenschock sei ein schwieriges Jahr zu erwarten. Gemäss dem Branchenbarometer Swisstemptrend ist die Geschäftstätigkeit seither um 9 Prozent zurückgegangen.
Die Temporärarbeit sei aus der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken, da der Zeit- und Arbeitsdruck oft nur mit flexiblen Arbeitseinsätzen bewerkstelligt werden könne. Die Temporärbranche verlaufe prozyklisch, kenne aber viel stärkere Ausschläge als die Gesamtwirtschaft – sowohl zu Boomzeiten als auch in der Rezession, da die Personalverleiher eine Pufferfunktion übernehmen, so die Mitteilung.
Temporärarbeit wird beliebter
Laut einer Studie von Swissstaffing gewinnt die Temporärarbeit bei den Arbeitnehmenden an Beliebtheit. Im Jahr 2014 wollten 43 Prozent der Beschäftigten nach ihrem ersten Einsatz weiterhin temporär arbeiten. In der Studie aus dem Jahr 2010 lag dieser Wert noch bei 34 Prozent.
Gründe dafür sieht der Verband in dem geltenden GAV, der dank einheitlicher Regeln zusätzliche Sicherheit biete. Zudem seien Temporärarbeitende in der Schweiz heute deutlich besser qualifiziert und entlohnt als früher. Nach wie vor beschränkt sich die Temporärarbeitsphase laut Studie bei 82 Prozent der Beschäftigten auf zwei Jahre.