Tennis, FIFA-Verhaftungen und starker Franken als Imageträger

Das gute Image der Schweiz hat sich auch 2015 – trotz Kritik an der Aufhebung des Euro-Mindestkurses – bestätigt. Die Schweiz geniesst in der Bevölkerung im Ausland ein hohes Ansehen. Für positive Schlagzeilen haben in den Medien vor allem der Sport gesorgt.

Imageträger für die Schweiz: Stan Wawrinka mit dem Siegerpokal am French Open in Paris. (Archiv) (Bild: sda)

Das gute Image der Schweiz hat sich auch 2015 – trotz Kritik an der Aufhebung des Euro-Mindestkurses – bestätigt. Die Schweiz geniesst in der Bevölkerung im Ausland ein hohes Ansehen. Für positive Schlagzeilen haben in den Medien vor allem der Sport gesorgt.

Die Regierungsführung und die hohe Lebensqualität gelten als Stärken der Schweiz, wie Präsenz Schweiz, die Marketingorganisation des Bundes, am Dienstag mitteilte. Diese Stärken kämen umso mehr zum Tragen, da grosse Teile von Europa mit wirtschaftlichen und politischen Instabilitäten konfrontiert seien. Im Nation Brands Index 2015 erreicht die Schweiz erneut Rang 8 von 50 Ländern.

Oftmals kritisch kommentiert haben ausländische Medien die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Januar. Die Stärkung des Schweizer Frankens führe zu einer Reduktion der Wettbewerbsfähigkeit und der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Schweiz, lautete die Resonanz.

FIFA-Affäre und Tennis-Erfolge

Ein «immenses» Medieninteresse lösten laut Präsenz Schweiz Ende Mai die Verhaftungen von sieben FIFA-Funktionären in Zürich und die Eröffnung eines Strafverfahrens im Zusammenhang mit den Vergaben der Fussballweltmeisterschaften 2018 und 2022 aus.

Im Zentrum der Berichterstattung seien jedoch der Fussballverband und nicht die Schweiz gestanden. Die Auswirkungen der FIFA-Affäre auf das Image der Schweiz blieben daher limitiert. Positive Erwähnung fand in den Medien die aktive Rolle der Schweizer Justizbehörden sowie Initiativen des Bundesrates gegen Korruption im Sport.

Mit dem Sieg der French Open durch Stanislas Wawrinka sowie den Erfolgen von Roger Federer oder Belinda Bencic in den vergangenen Jahren habe sich die Schweiz in der medialen Wahrnehmung zu einer Tennis-Nation entwickelt. Das Schweizer Image profitiert davon ungemein, wie Präsenz-Schweiz-Chef Nicolas Bideau in der Mitteilung zitiert wird: «Das Tennis vereint grosse Attribute: Exzellenz, Kampfgeist und Kreativität. Werte, die für die Reputation unseres Landes sehr wertvoll sind.»

Trotz der teilweise kritischen Medienberichterstattung bleibe die Schweiz bei der breiten Bevölkerung im Ausland generell ein geschätztes Land, resümiert Präsenz Schweiz. Für den Nation Brands Index wurden insgesamt 20’500 Personen in 20 Ländern befragt.

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