Am Freitag eröffnet das Bernische Historische Museum seine grosse Ausstellung über die Zeit des ersten Kaisers von China, Qin Shi Huangdi. Höhepunkt sind zehn tönerne Krieger aus der Grabanlage des Kaisers.
Die Ausstellung „Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger“ dauert vom 15. März bis zum 17. November. Auf 1’200 Quadratmetern bringt das Berner Museum den Besucherinnen und Besuchern die Entstehung des chinesischen Kaiserreichs 221 v.Chr. nahe.
Im Zentrum der Ausstellung steht der Begründer des Kaiserreichs, Qin Shi Huangdi (259 bis 210 v.Chr.), eine ebenso bestimmende wie umstrittene Figur in der Geschichte Chinas.
In seine riesige Grabanlage liess der Kaiser sich eine Armee von 8000 lebensgrossen Terrakottakriegern stellen, die 1974 von chinesischen Bauern zufällig entdeckt wurden. Die Terrakottaarmee sei „eine der spektakulärsten archäologischen Entdeckungen aller Zeiten“, sagte Museumsdirektor Jakob Messerli am Mittwoch vor den Medien in Bern.
Die chinesischen Krieger gehören seit 1987 zum UNESCO-Welterbe. Die zehn Figuren, die nun in Bern zu sehen sind, stammen alle von chinesischen Leihgebern. „Als Besucher steht man den Tonfiguren von Angesicht zu Angesicht gegenüber und kann quasi mit ihnen in Dialog treten“, sagte Ausstellungskuratorin Maria Khayutina.
Keine Auflagen der Behörden
Neben den Kriegern zeigt die Ausstellung 220 weitere Originalobjekte aus China. Das Bernische Historische Museum will mit der Ausstellung dazu beitragen, die Bedeutung des ersten Kaisers für das heutige China zu verstehen und Einblick in die Geschichte dieser Weltmacht zu ermöglichen.
Das zentral verwaltete Kaiserreich, das Qin Shi Huangdi schuf, blieb als Regierungsform bis 1911 bestehen.
Die Ausstellung sei grösser als das Meiste, was das Bernische Historische Museum bisher gezeigt habe, stellte Museumsdirektor Messerli fest. Sie wird denn auch in Zusammenarbeit mit einem privaten Sponsor realisiert, der Grossbank UBS.
Wie hoch das Budget für die Ausstellung ist und wieviele Besucherinnen und Besucher erwartet werden, gibt das Museum nicht bekannt, auch die Sicherheitsmassnahmen bleiben geheim. Zum Schutz der archäologischen Exponate muss das Museum gewisse konservatorische Auflagen einhalten, etwa punkto Lichtobergrenze und Luftfeuchtigkeit.
Sowohl die Provinzbehörde wie auch die Zentralbehörde in Peking hätten das Austausch-Projekt genehmigt, sagt Museumsdirektor Messerli. Auflagen zur Gestaltung der Exponate oder zu den Ausstellungstexten habe es aber keine gegeben. Zur Ausstellung hat das Museum einen umfangreichen Katalog erarbeitet.