Terroranschlag in Melbourne vereitelt – drei Männer angeklagt

Die australische Polizei hat nach eigenen Angaben Terroranschläge auf Tourismusziele in der Grossstadt Melbourne an Weihnachten vereitelt. Die Tatverdächtigen wollten offenbar unter anderem auf dem Bahnhof Flinders Street und in der Paulus-Kathedrale zuschlagen.

«Diese Terroristen wollten Weihnachten zerstören»: Australiens Premier Malcolm Turnbull über einen geplanten Anschlag in Melbourne. (Bild: sda)

Die australische Polizei hat nach eigenen Angaben Terroranschläge auf Tourismusziele in der Grossstadt Melbourne an Weihnachten vereitelt. Die Tatverdächtigen wollten offenbar unter anderem auf dem Bahnhof Flinders Street und in der Paulus-Kathedrale zuschlagen.

Die teilte Polizeichef Graham Ashton am Freitag mit. Die Männer hätten auch Sprengstoff einsetzen wollen. «Wenn uns dies durchgerutscht wäre, wäre es sicherlich ein folgenschwerer Anschlag geworden.» Ein Gericht klagte inzwischen drei Verdächtige wegen der Terrorplanungen an.

Bei einem Grosseinsatz mit rund 400 Polizisten waren an mehreren Stellen der südostaustralischen Grossstadt zunächst sieben Verdächtige festgenommen worden, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Drei der Verdächtigen wurden später wieder freigelassen. Ein weiterer sollte noch am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Regierungschef Malcolm Turnbull sprach von einem «sehr schwerwiegenden» Anschlag zu Weihnachten, den die Polizei vereitelt habe. «Diese Terroristen wollten es (Weihnachten) zerstören. Sie wurden gestoppt.»

«Islamistischer Terrorismus ist eine globale Herausforderung, die uns alle betrifft. Aber wir dürfen uns nicht von Terroristen einschüchtern lassen», sagte Turnbull auch mit Blick auf den Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin, bei dem zwölf Menschen starben. Die Sicherheitskräfte in Australien seien gegenwärtig in höchster Alarmbereitschaft.

Vorwürfe an Polizei

Die drei angeklagten Männer im Alter zwischen 21 und 26 Jahren befinden sich nach Polizeiangaben in Untersuchungshaft und sollen im April erneut vor Gericht erscheinen. Der jüngste von ihnen habe vor Gericht beklagt, er sei bei der Festnahme verletzt worden.

Das australische Forum für Islambeziehungen warf der Polizei eine unverhältnismässige Gewaltanwendung vor. Die Familien der Verdächtigen seien bei der Festnahme traumatisiert worden.

Die Verdächtigen seien bereits seit einiger Zeit beobachtet worden, erklärte Polizeichef Ashton. Sie seien unter anderem von der Terrororganisation Islamischer Staat und IS-Propaganda «inspiriert» worden. Sechs der Verdächtigen seien gebürtige Australier, der siebte ein eingebürgerter Ägypter.

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