Terrorverdächtige wegen Anschlagsplänen in Frankreich festgenommen

Nach der Aufdeckung eines mutmasslichen Terrorplans gegen das französische Militär bleiben drei Verdächtige vorerst im Gewahrsam des Inlandsgeheimdienstes DGSI. Ein ebenfalls festgenommener 16-Jähriger kam wieder frei.

Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve, der über die Festnahme der Terrorverdächtigen informierte (Archiv) (Bild: sda)

Nach der Aufdeckung eines mutmasslichen Terrorplans gegen das französische Militär bleiben drei Verdächtige vorerst im Gewahrsam des Inlandsgeheimdienstes DGSI. Ein ebenfalls festgenommener 16-Jähriger kam wieder frei.

Dies meldete die französische Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag unter Verweis auf Justizkreise. Ein ehemaliger Marinesoldat und seine Komplizen sollen nach Angaben von Innenminister Bernard Cazeneuve Terrorakte gegen Militäreinrichtungen geplant haben.

Französische Medien berichteten übereinstimmend unter Berufung auf eine Quelle aus dem Umfeld der Ermittlungen, dass die Gruppe einen hochrangigen Militär auf einer Basis in Südfrankreich vor laufender Kamera enthaupten wollte. Das Vorhaben sei allerdings erst im Stadium eines «geistigen Projekts» gewesen.

Die Verdächtigen im Alter von 16 bis 23 Jahre waren bereits am Montagmorgen festgenommen worden. Der wichtigste Anstifter hatte nach Angaben Cazeneuves Kontakte zu radikalen Islamisten und war den Behörden wegen seines Aktivismus in sozialen Netzwerken bekannt.

Seit dem islamistischen Terroranschlag auf das Satiremagazin «Charlie Hebdo» hatte die französische Regierung mehrfach von vereitelten Anschlagsplänen berichtet.

Kein Zusammenhang mit Explosionen

Frankreichs Präsident François Hollande hatte erst am Mittwoch bei einem Besuch in Marseille überraschend verkündet, Frankreich habe in dieser Woche mehrere Terrorakte verhindert. Er nannte aber keine Details.

Cazeneuve betonte bei seiner daraufhin kurzfristig angesetzten Erklärung, einen Zusammenhang mit der mutmasslichen Brandstiftung in einer Chemiefabrik in Südfrankreich gebe es nach den bisherigen Erkenntnissen nicht. Dort hatten am Dienstag nach zwei Explosionen Tanks gebrannt.

Die Regierung ordnete nach dem Vorfall an, die Sicherheitsvorkehrungen an Industriestandorten, in denen gefährliche Stoffe verarbeitet werden, zu stärken.

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