Die französische Justiz hat ein Terrorverfahren gegen einen vergangene Woche wegen mutmasslicher Anschlagspläne festgenommenen Verdächtigen eingeleitet. Der 34-jährigen Reda Kriket wurde nach einer Befragung durch einen Untersuchungsrichter formell beschuldigt.
Dem Franzosen wird nach Angaben von Justizkreisen am Mittwoch unter anderem die Bildung einer kriminellen Vereinigung im Zusammenhang mit einem Terrorvorhaben zur Last gelegt.
Kriket war am vergangenen Donnerstag in dem an Paris angrenzenden Boulogne-Billancourt festgenommen worden, bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Argenteuil wurden Sprengstoff und mehrere Schnellfeuergewehre gefunden.
Er soll einen Anschlag in Frankreich geplant haben. Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve sprach von einem «im fortgeschrittenen Stadium geplanten Attentat».
Nach sechs Tagen in Polizeigewahrsam wurde Kriket am Mittwoch einem Anti-Terror-Untersuchungsrichter vorgeführt. Der Pariser Staatsanwalt François Molins wollte sich am Abend zu dem Fall äussern.
Bereits in Belgien verurteilt
Hinweise auf direkte Verbindungen zu den Anschlägen von Paris und Brüssel gab es bislang nicht. Kriket gehörte aber in der Vergangenheit derselben Dschihadistenzelle an wie der mutmassliche Drahtzieher der Anschläge von Paris, Abdelhamid Abaaoud. Er wurde deswegen im vergangenen Jahr in Belgien in Abwesenheit zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Ein mutmasslicher Komplize wurde am Sonntag im niederländischen Rotterdam festgenommen. Der 32-jährige Franzose soll Polizeikreisen zufolge von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beauftragt worden sein, zusammen mit Kriket einen Anschlag zu verüben.
Französische Untersuchungsrichter warten auf seine Überstellung. Zwei weitere Verdächtige, die Verbindungen zu Kriket haben sollen, wurden in Belgien beschuldigt, ihre Überstellung wurde aber noch nicht erbeten.